

Sergeant
Glurk (Barkeeper)
Quartermaster Dept.
Wie kommt ein Ferengi auf ein Klingonisches Schiff, und
warum darf der auch noch frei rumlaufen? Berechtigte Fragen. Nun, es ist eine
lange Geschichte, und Klingonen sprechen nicht gerne drüber, v. a. weil die
wenigsten sie kennen. Das wollen wir natürlich ändern, und darum werde ich euch
meine Vita jetzt in aller epischen Breite niederlegen, und danach mögt ihr urteilen,
ob mein Captain recht handelte, als er mich in die Crew aufnahm. Ich wurde geboren
auf Ferenginar (das funktioniert bei Ferengi wie bei den meisten humanoiden
Spezies, durch Oomox wird man nicht schwanger) als Sohn des wohlhabenden Uniformfabrikanten
Hicks. Geprägt durch diese häusliche Umgebung entwickelte ich eine für Ferengis
absonderliche Vorliebe fürs Militärische und ging nach meiner Schulzeit auf
die Militärakademie Ferenginas. Aufgrund außergewöhnlicher Leistungen und eines
unstillbaren Wissensdrangs (gerüchteweise soll sich irgend ein Ururururgrossvater
mal mit einer Vulkanierin eingelassen haben) fiel ich den Lehrern dort relativ
bald auf und sie beschlossen, mich für eines der extrem seltenen Stipendien
für das Studium an der Klingon Warrior Academy vorzuschlagen. Mit der Unterstützung
meines Vaters gelang es mir, die entscheidende Versteigerung zu bestehen. Leider
erlitt mein härtester Konkurrent dabei einen kleinen Unfall (Es lohnt sich,
immer einen Nausikaaner im Haus zu haben). Auf Qonos angekommen, fiel es mir
zunächst schwer, mich einzugewöhnen. Nicht nur, dass sich der Umgang mit den
für meinen Geschmack viel zu selbstbewussten klingonischen Frauen, na ja, wie
soll ich sagen, etwas schmerzhaft gestaltete, überhaupt erschien mir die klingonische
Kultur irgendwie fremdartig. Ehrlich gesagt, war ich überrascht, dass sie sowas
überhaupt besaßen, hatte man sie uns zuhause doch immer als gewalttätige Barbaren
geschildert. Allerdings lernte ich gleich vom ersten Tag an ihre kulinarischen
Fertigkeiten schätzen, leider auch ihren Blutwein. Dies trug nicht besonders
zu meinem Lernerfolg bei, auch wenn ich in der Prüfung über "Flucht- und Ausweichmanöver"
als Klassenbester abschnitt. Ansonsten wurstelte ich mich so durch und bestand
letztlich auch die Abschlussprüfung (Nein, ich hab den Prüfer nicht bestochen!)
In dieser Zeit errang ich mir den Respekt und sogar die Freundschaft einiger
meiner Kommilitonen und gewann allmählich ein tieferes Verständnis des klingonischen
Geistes. Mein bester Studienfreund Korax machte mich mit klingonischem Liedgut
vertraut, und Trax, ein anderer Kommilitone, der in Waffentechnik öfters von
mir abschrieb, lehrte mich die Feinheiten des klingonischen Dramas. Insbesondere
Sha'kes'par hatte es mir angetan, abgesehen von diesem romantischen Romeo und
Ju'la- Gesulze. Da ich auch eine intimere Beziehung zu einer Kommilitonin ,
die lieber nicht namentlich genannt werden will, aufgebaut hatte, aus der auch
ein Sohn, L'qor, hervorging, fiel mir der Abschied von Qonos besonders schwer.
Wieder zuhause, wollte ich erst mal zwei Wochen Urlaub im Palast meines Vaters
machen. Überrascht stellte ich fest, dass sich das "wohlhabend" inzwischen geändert
hatte. Mein Vater hatte nämlich einen größeren Dauerauftrag der offiziellen
Ferengi- Streitkräfte an Land gezogen und damit das Ziel allen ferengischen
Strebens erreicht: er war reich geworden. Gemäß dem ferengischen Sprichwort:
"Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen" hatte er sich
damit aber auch Feinde gemacht. Einer seiner Konkurrenten hatte mit haltlosen
Beschuldigungen die FCA auf uns gehetzt, die auch prompt eine Hausdurchsuchung
bei uns durchführten. Die Beschuldigungen dieses Zek konnten selbstverständlich
nicht bestätigt werden, aber die FCA fand Schlimmeres: Belege, dass in der Anfangszeit
unseres Geschäfts meine Mutter in der Firma mitgearbeitet hatte. Da sowas im
Widerspruch zu den Erwerbsregeln steht, wurde meinem Vater die Handelslizenz
entzogen, sein Geschäft wurde von Zek ersteigert. Meine über alles geliebte
Moogie wurde vom Turm des Kommerz geworfen. Wenigstens gewann mein kleiner Bruder
noch eine Wette, wo denn ihr Körper aufschlagen würde. Hicks verkraftete diese
Schicksalsschläge nicht und nahm sich das Leben. Ich stand nun völlig mittellos
da. Mich in die Armee einzukaufen, konnte ich vergessen, ich war gezwungen,
meine Arbeitskraft zu verkaufen. Man kann sich vorstellen, was das für den Sohn
eines stolzen Fabrikanten bedeutete, der nie zuvor körperliche Tätigkeit ausgeübt
hatte. Ich fand einen Job als Kellner in einer Bar, der natürlich mies bezahlt
wurde und wo ich täglich 16 Stunden malochen musste, um das Lebensnotwendigste
zu verdienen. In dieser Zeit lernte ich die (auf Ferengina streng verbotenen)
Schriften unseres größten Philosophen kennen, der leider ins Exil nach Terra
gehen musste: Marks Aufgrund der Erkenntniss, dass mein damaliges Leben es kaum
wert war, verloren zu werden, riskierte ich alles, scharte einen Haufen hartgesottener
Revoluzzer um mich und gründete eine Gewerkschaft. Bald begannen wir, von der
FCA unnachgiebig verfolgt, nicht nur Streiks zu organisieren, sondern auch militärische
Operationen gegen das ferengische Terrorregime auszuführen. Meine militärische
Ausbildung kam mir dabei sehr zustatten. Die von uns geplante Revolution scheiterte
allerdings zum Einen an der Trägheit und Feigheit der Ferengibevölkerung, zum
Anderen an einem Spitzel, den die FCA bei uns eingeschleust hatte. Ich erfuhr
später, dass er der Bruder desjenigen war, den unser Nausikaaner während der
Versteigerung der Qonos- Stipendien liquidiert hatte. Er verriet der FCA und
ihren Todesschwadronen den Aufenthaltsort unserer Guerillatruppe. In letzter
Minute erkannten wir den Verrat, schnitten dem Verräter die Ohren ab und flüchteten.
Es gelang uns, die wir nur noch zu siebt waren, einen Frachter zu kapern und
damit, verfolgt von zwei Maraudern, den Orbit zu verlassen. Aufgrund meiner
militärischen Ausbildung konnten wir einen davon zerstören und die Antriebssysteme
des Zweiten so weit beschädigen, dass wir einen ausreichenden Vorsprung erhielten.
Instinktiv ließ ich die Richtung zur klingonischen Grenze einschlagen. Dort
erhoffte ich mir am ehesten Schutz für unsere glorreiche Truppe, zumal wir in
den letzten 10 Jahren nachweislich einen ehrenhaften Kampf gegen einen überlegenen
Feind geführt hatten. Wir erreichten auch wohlbehalten die Grenze, sahen aber
unsere Hoffnung getäuscht, dort in Sicherheit zu sein. Der Marauder folgte uns
nämlich ins klingonische Gebiet hinein und stellte uns in der Nähe eines Klasse-M
Mondes In der Nähe der Grenze. Während des Gefechts, in dem wir uns tapfer hielten
und den Feind schwer beschädigten, mussten wir einige schwere Treffer einstecken.
Unsere Schilde waren bereits auf 5% herunten und unsere Phaser ausgefallen,
als plötzlich ein klingonischer Bird of Prey, die IKV quv'a' im Kampfgebiet
erschien und den widerrechtlich in klingonisches Gebiet eingedrungenen Marauder
unter Feuer nahm. Eine gezielte Disruptorensalve reichte, um unser Werk zu vollenden.
Leider hatte der letzte Photonentorpedo des Feindes uns die Kontrolle über unser
Schiff genommen; wir stürzten über dem Mond ab. Zum Glück gelang uns eine brauchbare
Notlandung, so dass wir alle sieben mit heiler Haut das Wrack verlassen konnten.
Relativ bald wurden wir von einem Bergungsteam der quv'a' unter dem Kommando
des zweiten Offiziers Qorat gefunden und aufs Schiff gebracht. Nachdem wir dem
Captain, 1.Ltn tajIh tai chop'wI, unsere Geschichte erzählt hatten, schaute
sie uns erst ungläubig an und bemerkte dann: "Wenn das wahr ist, seid ihr wahre
Krieger! Seid willkommen auf meinem Schiff!" Meine Genossen beschlossen trotz
des halbwegs freundlichen Empfangs, lieber nicht unter Klingonen bleiben zu
wollen. Sie wurden auf der Föderationsstation DS 9 abgesetzt und traten dort
in die Dienste des Barbesitzers Quark. Ich habe gehört, dass sie auch dort wieder
Ärger mit der FCA bekamen. Ich selbst aber bat darum, in den Dienst des Imperiums
treten zu dürfen, zumal ich erfreut feststellte, dass auch Korax auf der quv'a'
diente. Nachdem taj'iH sich überzeugt hatte, dass unsere Angaben korrekt waren,
gewährte sie mir den Wunsch. Ca. ein Jahr später wurde ich dann zusammen mit
Korax auf die neue IKV nuHmey jang versetzt, wo ich auch Trax wiedertraf. Abschliessend
kann ich nur sagen, auch wenn sich die politischen Verhältnisse auf Ferenginar
inzwischen so tiefgreifend gewandelt haben, dass ich dort nicht nur nicht mehr
als Terrorist gesucht, sondern sogar als Freiheitskämpfer verehrt werde, habe
ich eine Rückkehr doch nie in Erwägung gezogen. Ein Leben außerhalb der klingonischen
Verteidigungsstreitmacht kann ich mir kaum noch vorstellen und ich hoffe sehr,
an Bord unseres neuen Schiffes viel Ehre und vielleicht auch das Herz einer
Klingonin zu erringen. Möge ich nach meinem Tode nicht in die große Schatzkammer,
sondern nach Stovoqor eingehen!